Otto
von Kerpen († 1209) war der zweite Hochmeister des Deutschen Ordens. Man weiß über ihn mit
Gewissheit nur, dass er im September 1208 im Amt war und im Jahr darauf verstarb. Otto kam aus einem edelfreien rheinischen Ministerialengeschlecht mit Sitz
auf der Burg Kerpen in der Eifel. Er wird als einer der 40 Ritter genannt, die den Deutschen Orden begründeten.
In älteren Quellen wurde daher gemutmaßt er stamme aus Bremen. Er war spätestens 1197 mit dem Kreuzzug Heinrichs VI. nach Outremer gelangt. Nach dem Tod des Hochmeisters Heinrich Walpot irgendwann
vor 1208 wurde Otto zum Hochmeister gewählt. Während Forscher neueren Datums davon ausgehen, dass man nichts
über seine Tätigkeit weiß, glaubte man in der ersten Hälftedes 19. Jahrhunderts noch zu wissen, dass
er während seiner Amtszeit Anstrengungen unternahm, dem Orden mehr Unabhängigkeit und die gleichen Privilegien
zu verschaffen wie die älteren militärischen Orden, nämlich die Templer und Hospitaliter. Er starb 1209 und wurde in Akkon begraben.
Nach einer überholten Theorie, veröffentlicht
in 1853, erlosch mit seinem Tod das alte Geschlecht derer von Kerpen im Mannesstamm. Die Burg und Herrschaft Kerpen fiel
an seine Schwester Hildegard und deren Ehemann Winnemar, Herr von Manderscheid. Beider Ururenkel Richard begründete
später nach Erbteilung eine neue Linie derer von Kerpen.